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Der Frosch im Gartenteich

Keine Angst vor dem „Froschregen“

Mittwoch, 30. März 2022
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Es stimmt, dass zahlreiche Jungfrösche, nachdem sie sich aus Kaulquappen entwickelt haben, die Gewässer verlassen und passende Lebensräume auf dem „Festland“ aufsuchen. Es sind manchmal so viele, dass man von „Froschregen“ spricht.

Kommen sie alle wieder zurück, um sich erneut fortzupflanzen? Gartenteichbesitzer könnten diesem Irrtum leicht erliegen, wenn ihr Biotop von Grasfrosch oder Erdkröte zum Ablaichen heimgesucht wird. Legt doch ein Grasfroschweibchen bis zu 4.000 Eier in einem Laichballen ab. Da könnte man denken, dass nächstes Jahr zumindest 1.000 Frösche kommen, um wieder für Nachwuchs zu sorgen.
Das ist aber definitiv nicht der Fall. Die Tiere setzen auf Masse, denn die Gefahren für Laich und Kaulquappen sind sehr vielfältig. So erreicht von 1.000 Eiern oft nur ein einziges Tier die Geschlechtsreife. Ob dieses auch in sein Geburtsgewässer zurückkommt, ist fraglich. Kein Gartenbesitzer braucht sich also vor zukünftigen Massen-Invasionen zu fürchten und den Laich deshalb gar zerstören. Auch das Aussetzen des Laichs in andere Gewässer ist unnötig. Das ist deshalb auch gefährlich für Amphibien, weil manche mit einem für die Tiere tödlichen Pilz infiziert sind. Setzt man den Laich in andere Gewässer, kann man unter Umständen zur Verbreitung dieses Pilzes beitragen.
Die Unbillen für Amphibien sind also zahlreich: Viele Tiere überleben harte Winter nicht, die Laichwanderungen enden allzu oft unter Autoreifen, Laichgewässer trocknen aus oder werden zerstört. Der Lebensraumverlust für unsere Amphibienarten wird immer massiver und dazu kommt noch der besagte Pilz.
Alle Amphibien stehen unter Schutz – die Tiere zu „eliminieren“ oder ihren Laich zu zerstören, ist nach dem Naturschutzgesetz verboten. Doch unabhängig von Verboten, kann man mit einem Biotop, das von Amphibien aufgesucht wird, zum Artenschutz beitragen. Gartenteiche können also wahre Naturjuwele und ein Paradies für Mensch und Frosch sein. Der Naturpark Zillertaler Alpen setzt sich übrigens mit einem vom Land Tirol geförderten Projekt aktiv für den Schutz der Amphibien ein. Diesen Sommer werden in Zusammenarbeit mit Grundbesitzern und Wegegemeinschaften Aufstiegshilfen für Amphibien an Weiderosten angebracht. Solltet ihr beim nächsten Spaziergang Froschlaich neben Wegen oder an Weiderosten im hinteren Zillertal entdecken, dann könnt ihr das gerne beim Naturparkteam melden, am besten mit Foto (E-Mail: ).
Kathrin Herzer, Ramona Steixner

Zillertaler Zeitung

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