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2022 – Das Jubiläumsjahr der Zillertaler Bergführer

Donnerstag, 18. November 2021
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Am 27.11.1897 gründeten in Mayrhofen sozial eingestellte Bergführer des Zillertals mit Zustimmung des Alpenvereins unter deren Hoheit das Bergführerwesen. Die Vereinsstatuten sind damals wie heute auf einem sozialen Engagement im hochalpinen Bereich der Zillertaler Alpen beschränkt.

125 Jahre Zillertaler Bergführer – ist ein Weg von ersten Dienstleistern am Berg im Zillertal, der von der ersten Stunden von Erfolg gekennzeichnet ist. Die Zillertaler Bergführer verstanden bereits sehr früh die Besonderheit der Zillertaler Alpen – „ihrer Bergheimat“ zu nützen und scheuten sich nicht, mit ihren Gästen von Anbeginn des Alpinismus bergsteigerische Höhepunkte zu setzen. Erstbesteigungen schwierigster Gipfel in den heimischen Bergen, Anstiege bis hin zu den großen Eiswänden an Hochfeiler, Hochferner und Gr. Möseler sind auf Listen der Gästeeintragungen zu finden. Aber nicht nur Gipfel wurden bestiegen, auch die nötige und benötigte Infrastruktur wurde von diesen Männern geschaffen. Ein Wegenetz in einer Einmaligkeit an Präzession und arbeitstechnischer Geschicklichkeit, die heute noch die besuchenden Bergsteiger und Wanderer des Zillertals in Stauen versetzt. Über den aufblühenden Alpenverein entstanden Hütten, bewirtschaftet wurden sie von Zillertaler Bergführer, die nicht nur eine Hüttenwirtfamilie über Generationen hinweg hervorbrachte. Das größte Augenmerk galt jedoch dem Bewusstsein über die Gefährlichkeit des Bergführerberufes. Unverschuldete Unfälle, schwere Verletzungen, Krankheit oder dem tragischen Tod von Berufskollegen einerseits und die oft mangelhafte soziale Absicherung trat dieser vor 125 Jahren gegründete Verein tatkräftig entgegen. Den Ausgang nahm das Zillertaler Bergführerwesens von Führerstandort, unserem Bergsteigerdorf Ginzling, hier ist die Bergführergeschichte noch immer mit Familien verbunden aus deren Reihen die namhaftesten Bergführer entsprangen. Namen wie Hörhager, Fankhauser, Eder, Moser oder Wechselberger sind untrennbar mit dem Zillertaler Bergführerwesen verbunden. Ein weiterer großer Name der Zillertaler Bergführergeschichte ist Hans Fiechtl. Als „Erfinder“ des ersten brauchbaren Felshackens ist sein Name in den Geschichtsbüchern zu finden und in den Tourenbüchern als Erstbegeher schwierigster Klettereien im Alpenraum. Viele dieser ersten Bergführer wurden mit offiziellen Auszeichnungen von höchsten Stellen für ihre touristische Pionierleistung gewürdigt.

Diesem Vermächtnis ist sich der „Zillertaler Bergführerverein seit 1897“ vollkommen bewusst. Das Hauptanliegen des Vereins ist, diesen „Weg der Vergangenheit“ weiter zu führen. War die ersten Bergführergeneration mit der Errichtung beschäftigt, ist die Erhaltung dieser Strukturen die Aufgabe der nachkommenden, Sanierungen der alten Anstiege, Wegreparaturen / Markierungen von alpinen Anstiegen bis hin zu den Gletschern der heimischen Berge, Hilfestellungen für Hüttenwirte und natürlich der uralte Beweggrund der Vereinsgründung sind ein wichtiger Bestandteil, um gut und sicher auch in Zukunft die Gipfelwege der Zillertaler Alpen zu genießen.

125 Jahre sind ein Grund zur Freude, zum Feiern, und zum Beschenken. Darum wollen wir dieses Jubiläumsjahr nützen und euch liebe Talbewohner/innen die diesen Weg mitgetragen habt beschenken. Während des Jubiläumsjahres werden wir regelmäßig Veranstaltungen (Seminare, Kurse, Touren) platzieren und wir wünschen uns eine gute Inanspruchnahme.

Euer Zillertaler
Bergführerverein seit 1897
Stefan Wierer

Zillertaler Zeitung

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