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„Reimmichl“ – alias Sebstian Rieger im Zillertal

Mittwoch, 20. Oktober 2021

Ich glaube es nicht, dennoch Wirklichkeit: „Reimmichl“ im Zillertal. Wer kennt ihn nicht, den „Reimmichl-Kalender“, der über viele Jahrzehnte traditionsbewusst in allen Haushalten als die beliebte Lektüre galt und mit Geschichten von Sebastian Rieger, aus Inneregg im Defereggen stammend, von Beruf Geistlicher und Autor, für Leselust sorgte. Nur wenige verstanden es, so den Mitbürgern auf den Mund zu schauen wie er und in vielen Geschichten, Episoden, ernst und traurig, manchmal auch in schicksalshaften Erzählungen, zu Papier zu bringen. Ich selbst verdanke meine Leselust meinem Vater, der als Gemeindeamtsleiter der Gemeinde Tux wirkte und auch die in Tux beliebte und stark frequentierte Gemeindebibliothek leitete. Nun aber zur Sache!

Der Theaterverein Stumm kam Pandemie bedingt auf die Idee – größere Menschenansammlungen waren ja nicht erwünscht bzw. verboten – an mehreren Plätzen bzw. Gasthäusern einen sogenannten „Reimmichl Abend“ mit den lustigsten Geschichten als Theater mit begleitender Lesung zu veranstalten. Meine Frau und ich hatten die Möglichkeit, einen solchen heiteren Abend im wunderschönen “Gasthof Märzenklamm“ mit den Stücken „Die zwei Krauthofer, Die Brautwerber in der Falle, Weiberlist, Kleider machen Leute, Der Reisekoffer, Köpfe und Zöpfe sowie das Nachstück“ zu genießen. Grandios die schauspielerischen Darbietungen, herzhaft, heiter mit viel Lockerheit, aber auch wenn angebracht ernsthaft.
Die Einfachheit der Bühne, handelt es sich hier doch um eine Wanderbühne, wurde überstrahlt von der überzeugenden schauspielerischen Darstellung der einzelnen Akteure, gemäß dem Autor „Reimmichl“ selbst, dessen Bescheidenheit in allen Beiträgen überzeugend zum Ausdruck kam.
Dass Weniger an aufwendiger Aufmachung auf Grund Einfallsreichtum (Regie) auch ein Mehr sein kann, bewiesen die einzelnen Schauspieler mit ihren überzeugenden und herzhaften Darbietungen. Für uns ein erlebnisreicher Abend mit dem Leitspruch, der übrigens nicht von uns stammt: „Willst du „Kultur erleben, musst du dich nach Fügen, Stumm oder Uderns bewegen!“
Andreas Gredler

Zillertaler Zeitung

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