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Fakten sprechen für Akku-Hybrid Lösung

Bewertung der TU Wien zur neuen Zillertalbahn veröffentlicht

Mittwoch, 29. Mai 2024
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Dekarbonisierung – weg vom Kohlenstoff – lautet das Schlagwort, welches den Grundsatzbeschluss zur Erneuerung der Zillertalbahn seit vielen Jahren begleitet. Mag die vor rund zehn Jahren geborene Idee, grünen Wasserstoff für die Mobilität im Zillertal zu nutzen, eingebettet in eine Modellregion für den damaligen Zeitpunkt lt. Einschätzung der TU Wien richtig gewesen sein, so zeigt das kürzlich veröffentlichte Gutachten, dass auf Grund der technologischen Entwicklungen der vergangenen Jahre eine rein elektrische Variante (Akku) mit entsprechender Ladeinfrastruktur als bestes Konzept festzumachen wäre.

Untersucht wurden in dieser Studie folgende fünf Antriebsarten im Vergleich zum derzeit bei der Zillertalbahn zum Einsatz kommenden Diesel-Wende-Zug: Voll-Elektrifizierung, Wasserstofftechnologie und drei Ausführungen der Akku-Technologie. In der Akku-Technologie sehen die Fachexperten das größte Potenzial, um eine technisch machbare, finanziell darstellbare und möglichst rasche Dekarbonisierung umsetzen zu können. Das Gutachten favorisiert zwar die reine Akku-Variante, aufgrund der notwendig zeitnahen Realisierung und der ablehnenden Haltung gegenüber einer durchgehenden Oberleitung wird jedoch die Akku-Hybrid-Lösung (zum Teil mit Oberleitungen) als beste Variante empfohlen. Die Autoren sprechen hier von einem hochinnovativen Antriebskonzept und einer Lösung, welches in den bisherigen Zillertalbahn-Studien nicht behandelt worden ist.

Deshalb haben sich das Land Tirol, der Planungsverband Zillertal und die Tourismusverbände auf die Akku-Hybrid-Technologie verständigt und lassen bereits die notwendige Ladeinfrastruktur technisch prüfen. Dabei gilt: so viel Ladeinfrastruktur wie notwendig, so wenig Oberleitung wie möglich. Auch die technische Bewertung spricht von einem „nur schwer auflösbaren Entscheidungskonflikt“. Die reine Akku-Variante bringt Vorteile bei der Beschaffung, hat aber Nachteile im laufenden Betrieb, insbesondere bei der Nutzungsdauer und den langfristig höheren Betriebskosten. Die Hybrid-Varianten wiederum bringen Vorteile im laufenden Betrieb, erfordern aber gerade zu Beginn höhere Investitionskosten. 

Das Bewertungsgutachten empfiehlt weiters den Doppelspurausbau Schlitters-Gagering wie angedacht umzusetzen, der geplante Umbau des Bahnhofs Mayrhofen könnte für Ladeinfrastruktur genützt werden. Eine neue Wagenhalle würden die Autoren der TU Wien für sinnvoll erachten, die Trassenverlegung zwischen Zell am Ziller und Aschau zur Anbindung der Zillertal Arena sowie der Zillertaler Mobilitätsplan sind vom Antriebskonzept unabhängig zu betrachten. „Unter besten Umständen“, erachten die Fachexperten eine Realisierung „in vier bis fünf Jahren“ als möglich. 

Der „Nostalgieverkehr“ mit dem Dampfzug sowie die Synergien zum Busverkehr bleiben mit der vorgeschlagenen Variante sichergestellt.

Zillertaler Zeitung

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