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Forschungsprojekt zum Vogelzug am Pfitscher Joch

Beobachtung von bis zu 22.000 Zugvögeln an Spitzentagen

Mittwoch, 6. März 2024
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Das Pfitscher Joch im hintersten Zillertal ist für Zugvögel bei ihrer Reise in den Süden ein besonders wichtiger Übergang. An Spitzentagen wurden bis zu 22.000 Zugvögel bei der Überquerung beobachtet! Für inneralpine Verhältnisse in den Ostalpen ist das eine extreme Bündelung des Vogelzugs, die durch die geografische Lage des Pfitscher Jochs und den gleichmäßigen Anstieg des Zamser Grunds entsteht. Zusätzlich ist das Pfitscher Joch der niedrigste Übergang des Zillertals.

Um mehr über den Vogelzug zu erfahren, wurde im Herbst 2023 ein Beringungsprojekt gestartet. Im Zuge des Projekts wurden Vögel mit speziellen Netzen direkt am Joch gefangen und sofort befreit. Sie wurden mit sehr leichten Metallringen, auf diesen eine individuelle Nummer eingraviert ist, an den Beinen markiert. Falls einer der Vögel später woanders wiedergefunden wird, lässt sich daraus der Zug ableiten. Zusätzlich sind das Gewicht, die körperliche Fitness und weitere verschiedene Maße erhoben worden. Dadurch lässt sich herausfinden, welche Kondition ein Vogel während des Zuges hat. In den österreichischen Alpen gibt es keinen vergleichbar guten Gebirgspass, um den Vogelzug durch Beringung zu erforschen. Die gesammelten Daten lassen sich mit den in der Schweiz erhobenen Daten vergleichen und so eventuelle Unterschiede zwischen den West- und Ostalpen herausfinden.

Während der 20 Tage und Nächte (ein Großteil der Vögel zieht in der Nacht!) konnten unglaubliche 2.000 Vögel gefangen, beringt, untersucht und wieder freigelassen werden. Auch die Anzahl der Arten ist beachtlich: Es wurden 42 verschiedene Arten beringt, weitere wurden bei ihrem Zug in den Süden beobachtet. Erwähnenswert ist der starke Zug von Buchfinken, Erlenzeisigen, Rotkehlchen, Drosseln und auch von vielen Blau-, Kohl- und Tannenmeisen. Unter den besonderen Arten konnten Birkenzeisige, 2 Waldschnepfen und sogar eine Zippammer beringt werden.

Der Vogelzug zurück nach Norden hat nun bereits begonnen. Vielleicht kann schon jetzt einer der beringten Vögel irgendwo beobachtet werden! Bitte unbedingt fotografieren und mit der Österreichischen Vogelwarte Kontakt aufnehmen. Im Gegenzug erhalten Sie als Finder/in die Daten des Vogels, wann und wo er beringt wurde sowie das Alter und Geschlecht.

Zillertaler Zeitung

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