Please disable Ad Blocker before you can visit the website !!!

Leserbrief

Gedanken zur Debatte
über Tierwohlställe

Mittwoch, 24. Januar 2024

Schreiben Sie was Sie schon immer sagen wollten – dieser Platz ist reserviert für Ihre ganz persönliche Meinung!

Leserbriefe die an dieser Stelle veröffentlicht werden, geben nicht die Meinung des Herausgebers bzw. der Redaktion, sondern  die des Verfassers wieder. 


Gedanken zur Debatte über Tierwohlställe

Aufgrund der fortwährenden Diskussion über die unterschiedlichen Haltungsformen für Kühe und die Einstufungen von 1 bis 4 für die Haltungsformen, angelehnt an das System des Handels in Deutschland, (z.B.: Stufe 1 = Stallhaltung, Stufe 2 = Stallhaltung Plus – Laufstallhaltung oder die bei uns so verbreitete Kombinationshaltung, im Winter im Stall und mindestens 120 Tage auf der Weide) möchte ich an dieser Stelle ein paar Gedanken niederschreiben.

Ich bin überzeugt, dass die Kombihaltung am „Tiergerechtesten“ und am „Tierwohlsten“ ist. Ein Kleinbauer hat bei dieser Form am meisten Tierkontakt. Die Kühe sind hier noch Haustiere mit Namen und lassen sich an der Halfter führen. Im Gegensatz dazu werden die Kühe in so manchem Laufstall zu Wildtieren mit Robotermelkung und Mischwagenfütterung. Dabei gibt es dann kaum menschlichen Kontakt. Ob die Industrialisierung der Landwirtschaft besser ist?

Ein Laufstall braucht mindestens um 2/3 mehr Fläche. Man redet von Flächenfraß –
mit einem Laufstall wird dieser gefördert! Nicht jeder Bergbauer oder Kleinbauer wird sich in der ohnehin schwierigen Zeit einen Laufstall leisten können. Die Kombihaltung soll und MUSS ihren Platz beibehalten!

Die Vorteile der Kombihaltung (Sommer Weide auf der Alm und Winter im Stall): Täglich menschlichen Kontakt bei Melkung, Fütterung, Tierpflege, Halfter und Leinen gewohnt. Sauberer Liegeplatz mit Stroh – brauchen nicht in der Scheiße umhertappen. Überschaubares Wohlbefinden der Tiere. Im Frühjahr Weidung, im Sommer Alpung, im Herbst Weidung und im Winter im warmen Stall mit Auslauf. Die Tiere werden von früh bis spät fleißig gepflegt und betreut.

Wenn man Laufställe erzwingen will, wird so mancher Berg- und Kleinbauer seine Stalltüre zusperren. Ob dann die Nahversorgung noch gegeben ist? Ob die Kulturlandschaft dann noch so fleißig und billig gepflegt werden wird? 

Mit diesen Gedanken sollen sich die Damen und Herren der AMA, Milchwirtschaft, Bauernbund und Konsumenten beschäftigen!

Von Menschenwohl redet wohl niemand.

Ludwig Esterhammer, Fügenberg

Zillertaler Zeitung

Service