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Krippenschauen in Zirl

Krippenverein Zillertal

Mittwoch, 25. Januar 2023
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Die Zeit der Corona-Pandemie brachte es mit sich, dass so mancher soziale Kontakt nicht mehr gepflegt werden konnte. Besonders hart betraf es auch die vielen Krippenfreunde, denen das so beliebte Krippeleschauen verwehrt wurde. Das gegenseitige Besuchen unter den Krippenfreunden, das vor allem in der Region um Innsbruck gepflogen wird, kam in den letzten beiden Jahren fast völlig zum Erliegen.

Der Krippenverein Zillertal hat es sich bereits zur Tradition gemacht, im Jänner einen Krippenausflug in eines der Krippendörfer zu organisieren. Die Kontakte untereinander bringen es mit sich, dass der ansässige Krippenverein dort die Führungen und die Organisation übernimmt. Durch diese Besuche kommt so mancher Krippenhuangart in Gang, die Fachsimpelei über die Aufstellung oder die Botanik gibt Anregungen für das Aufstellen der eigenen Krippe zu Hause. 

So konnte man heuer wieder einen Besuch wagen. Diesmal war Zirl das Ziel, eine Gemeinde westlich von Innsbruck und unter Kennern ein ganz besonderes Juwel des Krippenwesens.

Fast 50 Zillertaler Krippeler – man möge verzeihen, natürlich weibliche und männliche – wurden nach dem Besuch der Kirchenkrippe in Gruppen aufgeteilt und nach einem genauen Plan zu den einzelnen Krippenherbergen in den verschiedenen Häusern geführt. Es war bemerkenswert, mit welcher Freude und auch gewissem und berechtigtem Stolz dort von den Krippenbesitzern ihre Schätze  den Besuchern präsentiert wurden. Was auffiel war die Tatsache, dass kaum eine heimatliche Krippe dabei war, fast nur orientalische gab es zu bestaunen. Von Figuren in ihrer barocken  Bekleidung bis hin zu den farbenprächtigen Papierfiguren, vom ältesten Hintergrund Tirols bis hin zu den kunstvollen Darstellungen des Heiligen Landes etwa von Seelos spannte sich der Bogen. Auffällig auch das Bodenmaterial. Es besteht in Zirl aus ganz dünnem Moos, das teilweise von weit her geholt wird. Nur allzu schnell verflog der Nachmittag, man wollte sich schon an die Regel für den Krippenschauer halten, dass das Krippenschauen nur vom Zwölfeläuten bis zum abendlichen Betläuten erfolgen darf. Dies hielt man ein, auch wenn so manches Gloriawasser oder das Stück Zelten den Zeitraum des Krippenschauens etwas einengte. So gastfreundlich wie die Krippenbesitzer, so gastfreundlich waren auch die Mitglieder des Krippenvereins Zirl. Ein Beispiel gelebter Krippentradition. Allen gebührt ein herzliches Dankeschön und ein aufrichtiges Gloria et Pax.


Zillertaler Zeitung

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