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Leserbrief

Mittwoch, 13. Oktober 2021

Schreiben Sie was Sie schon immer sagen wollten –
dieser Platz ist reserviert für Ihre ganz persönliche Meinung!

Leserbriefe die an dieser Stelle veröffentlicht werden, geben nicht die Meinung des Herausgebers bzw. der Redaktion, sondern die des Verfassers wieder.

Nachlese zum Rosenkranzfest „Herbst-Antlass“
in der Dekanatspfarre Zell/Ziller


Bei herrlichem Spätsommerwetter fand am Sonntag, den 3. Oktober wieder die traditionelle Rosenkranz-Prozession zu Ehren der Gottesmutter und „Rosenkranzkönigin“ statt. Der Festgottesdienst wurde von den hochwürdigen Herren Dekan Dr. Ignaz Steinwender und Mag. Jürgen Gratwohl, Pfarrer von Mayrhofen, zelebriert. Die Prozession führte wie üblich über die Zellfelder. Die drei Evangelien, die erste Station beim „Hotel Bräu“, die zweite beim Feldkreuz im Zellfeld und die dritte erstmals vor dem inzwischen fertig gestellten „Seligen Engelbert Kolland Haus“.


Dieser Sonntag war ein Freudenfest für alle Teilnehmer. Denn nach zweijähriger Zwangspause, in denen nicht nur die meisten weltlichen Großveranstaltungen ausgefallen sind, auch kirchliche Feierlichkeiten sind der Pandemie zum Opfer gefallen. Anschließend an die Prozession fand durch Dekan Dr. Steinwender eine ganz besondere Feier statt.
Die „Ewige Anbetung“, eine Seltenheit in unseren Breitengraden, die von unserem verehrten Herrn Dekan mit viel Mühe und Aufopferung vor mehr als sechs Jahren ins Leben gerufen wurde. Rund um die Uhr, vierundzwanzig Stunden täglich ergibt das eine Stundenzahl von 8.760 Stunden im Jahr. Die vielen Menschen, die es dazu benötigte, um die ewige Anbetung zu starten, wurden vom Dekan mit eifrigen Gläubigen persönlich kontaktiert und für diese gnadenreiche, einmalige Einrichtung gewonnen. Wie viele Stunden und Wege er dafür aufgewendet hat, möchte ich gar nicht zählen.

Die neue Heimat der ewigen Anbetung, das „Kolland Haus“, möge so Gott will, für immer einen Platz haben. Dieses Haus hat nicht nur einen langen Weg hinter sich, sondern auch eine besondere Geschichte. Unser Dekan war seit Beginn seines Amtes in unserer Pfarre überzeugt, dass unser seliger „Pater Engelbert“ nicht in der Weise verehrt werde, wie er es sich verdient hätte. Das „Elternhaus“ dieses jungen Paters, das 1837 seine ausgewanderten Eltern erworben und bezogen hatten, liegt in der Rachau, ein kleines Dorf in der Steiermark. Engelbert hatte während der abgebrochenen Studienzeit dort einige Monate seiner Zeit verbracht. Dieses Haus wurde nach dem Ableben seiner Eltern vermietet und wurde nach 1970 nicht mehr genutzt. Dr. Steinwender und Ing. Martin Luxner, Z-Bau, nahmen mit den Nachbesitzern Kontakt auf. Der Gedanke dahinter war, unserem „Seligen“ und für die Nachwelt etwas Würdiges zu schaffen. Sie erwarben dieses Objekt, eine nicht ganz günstige Angelegenheit, für das man den beiden wohl nicht genug danken kann. Die fachmännische Abtragung und der lange Transportweg stellten nebenbei an alle Beteiligten große Anforderungen. Als Standplatz wäre zwar ein Platz im Areal des „Regionalmuseums“ gedacht gewesen, jedoch tauchten verschiedene Gegenargumente auf , die schließlich für den Standplatz Widumgarten ausschlaggebend waren. Dieses Umdenken empfinde ich heute als großes Glück und viele sind mit mir einer Meinung, denn einen würdigeren Platz hätte dieses Haus nirgendwo sonst gefunden . Es ist nicht nur eine Heimstätte für unseren Seligen, sondern auch für namhafte Persönlichkeiten aus unserer Gemeinde und unserem Tal. Gleichgültig, ob aus unserer Pfarre, oder aus der Wissenschaft oder Kultur, eine würdige Gedenkstätte wurde gefunden. Teilweise vergessen oder vielen unbekannt, haben unsere großen Denker einen Platz für ihre verdiente Ehrung erhalten. „Dieses Haus ist eine Bereicherung des Kulturlebens im ganzen Tal“. Wie auch bei der Renovierung unseres wunderschönen Gotteshauses haben sich die beiden oben Genannten hier unschätzbare Verdienste erworben. „Ein ganz großes Vergelt‘s Gott“.

Möge es unserem verehrten Herrn Dekan vergönnt sein, dass sein großer Wunsch in Erfüllung gehe, dass dieses Juwel, die Dekanatskirche Zell am Ziller, oftmals der „Dom des Zillertales“ genannt, zur „Basilika“ erhoben wird.
In meinem Beitrag nicht unerwähnt bleiben sollte die festliche Umrahmung der Prozession durch die Schützenkompanie Zell. Nach dieser langen Zwangspause war es ihr erster großer Aufmarsch. Diese Zeit haben sie aber großartig zum Exerzieren genützt. Hauptmann Joachim Fuchs zeigte mit seinen Mannen ein neues Kommando auf. Dieses Kommando zur „General de Charge“ war für mich als alter Schütze ein Erlebnis, eben wie es der Stabskompanie des Zillertaler Schützenregimentes geziemt. „Ich kann dir, Joachim, nur noch einmal gratulieren“!
 Dieser Rosenkranz-Sonntag war ein schöner Festtag für Zell und für alle Teilnehmer ein würdiges Erlebnis.
Sepp Rauch

Zillertaler Zeitung

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