Der Schwendberger Albin Spitaler ist seit 1990 bei den Mayrhofner Bergbahnen beschäftigt. Seit 2005 sorgt er unter anderem am Horberg für perfekte Schneeverhältnisse. Im Gespräch erzählt er, wie sich die Technik in den letzten Jahrzehnten verändert hat, welche Herausforderungen das Beschneien mit sich bringt – und warum er seinen Beruf nach all den Jahren immer noch mit Begeisterung ausübt.
Die Anfänge der Beschneiung im Zillertal
„Im Herbst 1989 haben wir die erste Schneeanlage gebaut, damit waren wir talweit die erste Seilbahn überhaupt, erinnert sich Albin. „Damals war ich für sechs Schneekanonen und eine Pumpstation verantwortlich. Die Steuerung war noch ganz einfach – echte Handarbeit! Alles musste direkt vor Ort beim Schneeerzeuger gemacht werden: einschalten, kontrollieren, Eis und Schnee entfernen. Wir waren ständig im Gelände unterwegs.“
Von Handarbeit zu Hightech
„Früher war das Ziel, einfach viel Schnee zu erzeugen. Heute geht es um intelligentes Schneemanagement. Dank modernster Technik arbeiten wir effizient und ressourcenschonend. Eine spezielle Wettervorschau liefert Temperatur- und Feuchtkugelprognosen, mit denen wir genau planen können, wann und wo beschneit wird. Über eine zentrale Steuerung bedienen und überwachen wir mittlerweile 220 Schneekanonen und 9 Pumpstationen – allein am Horberg! Trotzdem ist das kein Schreibtischjob. Wir sind regelmäßig im Skigebiet unterwegs, um zu prüfen, ob alle Geräte ordnungsgemäß laufen und ob die Schneequalität passt. Herausfordernd wird es, wenn Wind aufkommt – dann braucht es viel Präzision in der Steuerung und noch mehr Kontrolle draußen im Gelände.“
Wann Schnee am besten entsteht
„Die Feuchtkugeltemperatur, also das Zusammenspiel von Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit, ist entscheidend. Ideal sind Temperaturen ab -4 Grad bei Windstille. Dann können wir bis zu 40 Kubikmeter Schnee pro Stunde und Schneekanone produzieren. Wichtig ist, die wenigen kalten Nächte optimal zu nutzen. Und man darf nicht vergessen: Schnee ist nicht gleich Schnee. Für Rennpisten braucht man feuchteren Schnee, damit sie hart und schnell werden. Auf stark frequentierten Pisten ist dagegen trockener Schnee besser – er lässt sich leichter fahren und bietet den Gästen mehr Komfort.“
Magischen Momente am Berg
„Die Nächte am Berg sind einfach etwas Besonderes“, schwärmt Albin. „Wenn alles still ist, die Schneekanonen laufen und man allein im Gebiet unterwegs ist – das hat seinen eigenen Zauber. Und am Morgen, wenn man die frisch präparierten Pisten sieht und als Erster hinunterwedelt, weiß man genau, was man geleistet hat.“

