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Danke Mayrhofen

Didi Wechselberger zieht sich in Sachen „Sicherheit Mayrhofen“ zurück

Donnerstag, 7. April 2022
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Danke Mayrhofen!
Liebe „Moahofna“, viel Zeit ist vergangen, 58 Jahre ist es jetzt her, als ich als „Hausgeburt“ in Mayrhofen das Licht der Welt erblicken durfte. „Und schiane woch von unfong u“! A echto Moahofna holt.


So recht und schlecht (eher schlecht) habe ich die Schulzeit, für die ich überhaupt kaum Zeit gefunden habe, herumgebracht. Beim Hugo eine Lehre gemacht. Danach vom Skilehrer über den Hausmeister bis zur Würstelbude alles ausprobiert. Aber das war alles unfassbar langweilig. Kurzerhand probierte ich es in der Touristik bei Neckermann sowie Reisen und Freizeit, danach erfand ich den Club Zillertal von Christophorus-Reisen, wo ich auch meine wunderbare Frau kennengelernt habe, mit der ich nun seit 34 Jahren verheiratet sein darf und es das größte Glück meines Lebens war und IST. Danach leitete ich eine der größten Incentive Abteilung der Firmen „Geo-Reisen“ in Salzburg wo ich „Mega-Events“ mit den größten Firmen im deutschsprachigen Raum machen konnte! Aber immer noch nicht Action genug, ich wollte noch mehr. Ich besuchte damals die härteste Personenschutz-Ausbildung in Mitteleuropa bei der ISA in Wien und absolvierte diese mit der höchsten Auszeichnung in allen Fächern. Ich bekam auch gleich einen Vertrag als PS-MA in einem PS-Team in Wien, das für einen von der russischen Mafia bedrohten Waffenhändler arbeitete und es wurde gleich am zweiten Tag auf uns geschossen. Jetzt hatte ich was ich wollte und fühlte mich wie der „GRÖSSTE“. Ab diesem Zeitpunkt war ich nur mehr unterwegs. Sicherheitschef und Vertrauter der Schürzenjäger, Sicherheitschef von Peter Maffay, Personenschutz von Tina Turner, Eros Ramazzotti, Oskar Lafontaine, Juliane Werding, Prinz Albert, Joe Cocker u.v.a.m. Aber auch sehr heikle Aufträge im Ausland, bei denen meine Frau oft wochenlang nicht wusste, wo ich war und ob ich noch lebte. Aber das prägt und es war die schönste Zeit meines Lebens und ich möchte keine Sekunde davon missen. Es machte mich einerseits zu einer Maschine, die auf überleben und perfekt funktionieren programmiert war, andererseits machte es aus mir aber einen anderen Menschen sobald ich auf die Autobahn auffuhr, oder ins Flugzeug stieg. Meistens bewegte ich mich in den höchsten Kreisen, den Vip‘s der ViP‘s, Promis und Reichen der Reichen. Für meine Familie und vor allem meine Frau war es oft sehr schwer nachzuvollziehen. Das kann man auch nicht beschreiben, das passiert in diesem Moment einfach. Danke liebe Waltraud und danke Hannes, Thomas und Christian, dass ihr mich in dieser Zeit getragen habt. Während dieser Jahre durfte ich immer wieder Teil des Sicherheit-Management, Sicherheitschef und/oder „Rettungs- u. sicherheitstechnisches-Konzept“ Ersteller sein, wo ich im In- und Ausland große Anerkennung genoss. ZB.: die großen SJ-Konzerte in Finkenberg als Konzeptersteller, Sicherheitschef und CO-Produktionsleiter mit Franz Ladstätter zusammen. Oder ein Teil des Sicherheitsstabes der Love-Parade 1989 in Berlin wo 1,5 Millionen Besucher waren!
Grob geschätzt (ohne die LoveParade) gingen als Sicherheitschef von Musikveranstaltungen innerhalb der letzten 30 Jahren so an die 6-7 Millionen Besucher durch meine Finger, ohne dass was Großartiges passierte.
Nein, nicht nur weil ich immer wieder in Abständen von einem Jahr von den besten Personen (ehm. GSG-9-Kommandanten usw…) bestens geschult auf meine Aufgaben war, es war mein ausgeprägter instinktiver „Sechster-Sinn“ der mich auch als Kommandoführer meines Teams „ISOS“ (international-special-operation-swat), die ich 2000 mit meinem Kollegen Daniel El-Attal gründete, für ganz spezielle Aufgaben befähigte.
Dieses Team war das beste weit und breit. Und in dieser Zeit wurde sogar ein Krimi Roman über meine Person von Jan Bergrath geschrieben.
2004 machte ich im letzten Augenblick einen nötigen Schnitt und blieb endlich bei meiner Familie und in „Lacknerbrunn“.

Ab 2009 kam Mayrhofen und eine für mich ganz neue Erfahrung und Herausforderung in vielen Belangen der Sicherheit.
Größte Unterstützung und den Rückhalt für neue sicherheitsrelevante Wege, sowohl im Ort Mayrhofen, als auch bei Veranstaltungen erhielt ich von Bürgermeister Günter Fankhauser, aber vor allem von Andreas Hundsbichler – Obmann des TVB Mayrhofen. Ohne Andreas hätte man diesen wichtigen Weg nicht gehen können. Herzlichen Dank für die Unterstützung und das Vertrauen. Viele Herausforderungen durfte ich mit meinem Team, dem TVB, der Gemeinde und meinem Sohn Hannes positiv umsetzen. Auch war mir das Projekt „Mehr Ordnung in Mayrhofen“ ein großes Bedürfnis und steht noch immer nicht an dem Punkt, an dem es sein soll und geplant war. Ich hoffe es wird von kompetenter Seite weitergeführt. Dann kam CORONA und alles stand still. Ich befürchtete von Anfang an, dass es lange dauern könnte, niemand glaubte mir. Als ich im Sommer in einer Sitzung zur Vernunft aufrief und Veranstaltungen im Herbst 2020 in Frage stellte, auch wortwörtlich kundtat, „Leute wenn wir das nicht unterlassen und Menschenansammlungen herunterfahren, gibt es kein Weihnachten“, lachte man mich aus. Wie es ausging wissen wir leider ! Und ich hatte mit meinen Prognosen, die NIEMAND hören wollte, auch leider immer recht.
Der Lauf der Dinge!
Auch bei mir ging diese schwere Zeit der Pandemie bislang nicht spurlos vorüber und ich hatte viel zu viel Zeit zum Darübernachdenken.
Leider musste ich in letzter Zeit zunehmend mangelnde Wertschätzung, Sturheit, Überheblichkeit und Respektlosigkeit in der Gesellschaft untereinander wahrnehmen ! Es tut mir im Herzen weh, wie sorglos man mit den größten Gütern, Ehrlichkeit, Respekt, den Umgang mit seiner Umgebung, der Natur und den Menschen jeweils vorwiegend unter dem Deckmantel „Weiter-Größer-Höher“ und der Politik umgeht.

Schweren Herzens und nach reifer Überlegung mit meiner Familie:
Unter anderem deshalb habe ich mich entschieden, mit HEUTE den aktiven Dienst in Sachen Sicherheit für Mayrhofen ruhen zu lassen. Einige werden sich freuen, ein „Apostel“ weniger, einige werden eventuell manchmal an mich denken! Zudem lässt meine Gesundheit keinen 100% Einsatz, keine Übergenauigkeit und somit schlaflose Nächte mehr zu.
Das ist der Lauf der Dinge und es ist gut so wie es ist!
Ich werde mich mit meiner lieben Frau zusammen und voller Leidenschaft der „Adler-Bühne Ahorn“ und der „Falkner-Oase- Ahorn“ widmen. Wir freuen uns riesig auf einige NEUE Herausforderungen, die uns am Ahorn die nächsten Jahre erwarten werden! Danke den MBB Josef und Meinrad für diese wundervolle neue Herausforderung und dem nun 14 Jahre andauernden Vertrauen.
Und ja, ich werde weiterhin jedem von euch gerne, wenn gewünscht, einen GUTEN RAT in Sachen Sicherheit weitergeben. Laufende Konzepte werde ich weiter bis Ablaufdatum beratenderweise zu Ende betreuen.

Dankeschön:
Bedanken möchte ich mich für die aktiven, schönen und lehrreichen Jahre in denen ich mich in der Causa „Sicherheit“ als Sicherheits-Koordinator für das Ortsgebiet Mayrhofen, speziell in den Wintermonaten im Zuge des Projektes „Mehr Ordnung für Mayrhofen“, und bei den Groß-Events für die MARKE MAYRHOFEN mit bestem Wissen und Gewissen unvoreingenommen und unparteiisch einbringen durfte.
Herzlichen Dank an all die Entscheidungsträger, Bürgermeister und Bürgermeisterin, dem TVB, der Bundes-Polizei PI-Mayrhofen und vor ALLEM aber allen Bürgern und Personen, für die ich etwas bewirken durfte.
Herzlichen Dank auch allen Blaulichtorganisationen wie Rotes Kreuz, Bergrettung, Wasserrettung und FFW.
In diesem Zuge HERZLICHEN DANK den vielen Gastronomen, Hoteliere und Wirten entlang der Hauptstraße und den Hotspots, die immer auf Augenhöhe und Respekt gemeinsam mit mir an einem Strang gezogen haben! DANKE, DANKE
Entschuldigen möchte ich mich bei ALLEN, denen ich nicht helfen konnte und denen meine Entscheidungen oft lächerlich und sinnlos vorgekommen sind. Ich kann mich insofern nur rechtfertigen, dass es mir immer und ausschließlich für die Sicherheit und die Marke Mayrhofens gegangen ist und auch in Zukunft mit der „Adlerbühne-Ahorn“ als eine der konstant erfolgreichsten Dauer-Veranstaltungen im Tal gehen wird.

Ganz besonderen Dank gilt allerdings: Der BH-Schwaz und hier insbesondere Hr. Bezirkshauptmann Stellvertreter Dr. Löderle Wolfi mit dem ich seit 30 Jahren höchst professionell und immer auf Augenhöhe mit großem gegenseitigen Respekt in oft heiklen Angelegenheiten zusammenarbeiten durfte. Es entstand nicht nur eine Freundschaft, sondern etwas ganz Besonderes, da wir nicht ein einziges Mal Privates mit Dienstlichem vermengt haben. Ich verurteile „Freundalwirtschaft“ aus tiefster Überzeugung.

Dem Bezirkskommando Schwaz mit allen seinen Kommandanten, mit denen ich genau so auf Augenhöhe und dem nötigen Respekt höchst professionell zusammenarbeiten durfte.
Danke Markus, Martin, Walter, ganz besonders aber Romet Giener und aktuell Oberstleutnant Martin Waldner! Vielen, vielen Dank für euer Vertrauen. Dieses Vertrauen von euch war für mich immer der größten Lohn für meine Bemühungen.

Mit Tränen in den Augen gilt allerdings ein riesiges DANKESCHÖN Birgit Fischer und Martin Hauser, ohne die die meisten Veranstaltungen NICHT so abgelaufen wären, wie sie sind ! Wir waren die drei Musketiere und das mit recht – DANKE!

Und natürlich meiner Frau, die mich so oft entlasten musste, wenn es um Groß-Events ging, tagtäglich und in der Nacht bis heute ständig das Telefon klingelt usw….
Liebe Waltraud, es ist vorbei und vielen, vielen lieben Dank für deine Geduld und Unterstützung, ich werde es wieder gutmachen.
Vielen Dank Mayrhofen – enker Didi

Zillertaler Zeitung

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