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Zwei Mobilitätssterne für Schlitters

Zentrumsgestaltung und kompakte Siedlungsst ruktur im Fokus

Mittwoch, 8. Dezember 2021
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Die Tiroler Landesregierung hat erst unlängst das Tiroler Mobilitätsprogramm bis 2030 verlängert. Viele Gemeinden liefern darauf bereits eine Antwort, wie die diesjährige Mobilitätsauszeichnung zeigt. Angelehnt an die Sterne-Auszeichnung in der Gastronomie wurden 58 Gemeinden von der Abteilung Mobilitätsplanung des Landes Tirol und Energie Tirol für außerordentliche Leistungen in der kommunalen Verkehrspolitik gewürdigt.

Ein Merkmal der Mobilitätssterne ist, dass sich der Anforderungskatalog stetig weiterentwickelt. Deshalb werden seit 2021 zwei neue Maßnahmen bei den Tiroler Mobilitätssternen bewertet. Es wirken sich nun auch die Förderung der sanften Mobilität im Baurecht und in der Raumordnung sowie die aktive Zusammenarbeit mit einem regionalen Mobilitätsmanagement positiv auf das Ergebnis aus.

Mit ihrer Sitzung vom 9. November 2021 hat nun die unabhängige Jury des Landes Tirol die Gemeinde Schlitters mit zwei Mobilitätssterne ausgezeichnet. Sie würdigte dabei besonders die Bemühungen der Gemeinde Schlitters zur Einleitung eines Prozesses zur Zentrumsgestaltung. „Auch wenn sich dieser in der Anfangsphase befindet, birgt eine Verbesserung der derzeitigen Gestaltung sehr viel Potential für eine Steigerung der Aufenthaltsqualität. Darüber hinaus kann so die kompakte Siedlungsstruktur und die somit guten Bedingungen für den Fuß- und Radverkehr besser in Wert gesetzt werden. Ergänzend dazu wird deshalb empfohlen, die aktive Mobilität bei weiteren Planungen besonders zu berücksichtigen“, ist im Juryentscheid zu lesen.

Das Mobilitätsprofil der Gemeinde Schlitters zeigt ein sehr ausgeglichenes Bild. Lediglich die Bereiche öffentlicher Verkehr (47%) und multimodaler Verkehr (19%) weisen stärker abweichende Umsetzungsgrade auf. Die Bewertung im Bereich öffentlicher Verkehr ist unter anderem bedingt durch die gute Erschließungsqualität des Siedlungsgebiets – vor allem dank der Bahnhaltestelle der Zillertalbahn. Ebenfalls in Relation zur Bahnverbindung wird mit der beschlossenen Umsetzung von Park & Ride Möglichkeiten im Bereich multimodaler Verkehr ein Schritt in Richtung höherem Umsetzungsgrad gesetzt. Die bestimmenden Mobilitätsthemen der Gemeinde sind aber sicherlich die Frage nach einer qualitätsvollen Zentrumsgestaltung mit einhergehender Stärkung der Bedingungen für die aktive Mobilität sowie die Problematik des Ausweichverkehrs von der B169. Maßnahmen bezüglich dieser zwei Themen bergen für mehrere Bereiche noch einiges an Potential zur Steigerung des Umsetzungsgrades.

Insgesamt resultiert daraus ein Umsetzungsgrad von 29%. Somit erreicht die Gemeinde Schlitters bei der erstmaligen Teilnahme zwei Mobilitätssterne.

Die Tiroler Mobilitätssterne werden seit 2009 alle zwei Jahre von einer unabhängigen Jury vergeben. Die Jury entscheidet auf Grundlage eines ausführlichen Kriterienkatalogs und kann Gemeinden mit bis zu fünf Mobilitätssternen würdigen. Die Auszeichnung ist eine Initiative im Rahmen des Mobilitätsprogramms „Tirol mobil“, in dem sich das Land in Zusammenarbeit mit den Gemeinden, Schulen und Betrieben den Ausbau umweltfreundlicher Verkehrsangebote zum Ziel gesetzt hat. Die Organisation des Auszeichnungsverfahrens und die Betreuung der Gemeinden liegt bei Energie Tirol.

Zillertaler Zeitung

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