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Das „Sterntaler-Jahr 2025“ im Rückblick

Höhepunkte, Herausforderungen und bewegende Begegnungen

Mittwoch, 10. Dezember 2025
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Am 9. November 2025 machte sich eine siebenköpfige Abordnung von „Sterntaler-Freunden“ auf den weiten Weg nach Kenia. Über München und Frankfurt ging es nach Nairobi. Von dort am nächsten Tag mit dem Jeep weiter nach Narok und schlussendlich bis ins Health-Center von Daktari Maria Schiestl nach Entasekera. Aber dazu noch etwas später. Es hat sich nämlich im ganzen 2025er-Jahr wieder sehr viel getan. 

Und deshalb wollen wir vorab unser Bindeglied und „guten Geist vor Ort“, Frau Britta Wulfekammer, zu Wort kommen lassen.

Britta Wulfekammer: „Ja, es hat sich wieder einiges getan, im abgelegenen Loita-Hochland in Kenia – dort, wo Dr. Maria viele Jahre als Ärztin tätig war und das Health-Center aufgebaut hat. So zum Beispiel:

Projektbesuch und besondere Begegnungen: Ende August reiste ich erneut nach Entasekera, um das Namelok Naretoi,  ein Zufluchtsort und Heim für Kinder mit Behinderung und seine Bewohner zu besuchen. Auf dem Weg dorthin kam es zu einer besonders rührenden Begegnung: In Narok traf ich zufällig Abdul, einen langjährigen Freund und Vertrauten von Dr. Maria. Noch heute hängt ein von ihr persönlich verfasster Referenzbrief, stolz gerahmt in seinem Büro. „Sie war wie Familie“, erzählt er bewegt. Oft sei sie zu Gast in seinem Haus gewesen. Im Health-Center angekommen, durfte ich gleich eine junge Frau besuchen, die gerade ihr fünftes Kind zur Welt gebracht hatte. Ihr Mann saß an ihrer Seite, gegenüber die Großmutter des Neugeborenen. In dieser Region ist die Zahl der Kinder, die eine Frau zur Welt bringt, noch immer eng mit ihrem gesellschaftlichen Ansehen verbunden. 

Hoffnungsschimmer aus der Politik: Tags darauf konnte ich an einem großen Treffen in Loita teilnehmen, bei dem hochrangige Politiker zusammenkamen – darunter der Governor von Narok County, Kenyas Gesundheitsminister und sogar ein persönlicher Assistent von Präsident Ruto. Themen wie Gesundheitsversorgung in abgelegenen Gebieten standen auf der Tagesordnung. Allein die Präsenz dieser Vertreter macht Hoffnung, dass die Region in Zukunft noch stärker wahrgenommen wird.

Fortschritte im Namelok-Projekt: Im September konnte im Namelok Naretoi Heim die solarbetriebene Warmwasseranlage installiert werden, die vom Rotary Club Mayrhofen/Zillertal finanziert wurde. Zudem wurden von Mitteln des Rotary Club eine neue PV Anlage montiert, damit in diesem Heim endlich eine stabile elektrische Grundversorgung gewährleistet ist. Ein weiteres Highlight für die Bewohner waren die neuen Näh- und Strickmaschinen, mit denen bereits ausgebildete junge Frauen mit Behinderung vor Ort arbeiten und sogar ein kleines Einkommen erzielen können.

Verwaltungsstruktur gestärkt: Im Oktober erreichte uns eine freudige Nachricht: Nach sechs langen Jahren wurde endlich ein neues Board of Governors (eine Art Aufsichtsrat) für das Krankenhaus gewählt bzw. ins Leben gerufen. Der neue Vorsitzende, Amos, ist ausgebildeter Krankenpfleger, verfügt über langjährige NGO-Erfahrung in Nairobi und wohnt direkt neben dem Krankenhaus – ideale Voraussetzungen, um das Projekt fachlich zu begleiten. Bereits wenige Wochen später fand ein erstes persönliches Treffen mit mir in Nairobi statt. 

Besuch aus Tirol: Ein besonders freudiges Wiedersehen fand im November statt, als sich eine kleine Delegation der Freunde von Dr. Maria für ein paar Tage in Entasekera einfand. Auf dem Programm standen unter anderem: ein ausgiebiger Besuch im Krankenhaus und bei Patientinnen, ein stilles Gedenken an Dr. Marias Gedenkstätte, ein Rundgang durch das nahe zum Krankenhaus Arial gelegene Namelok Naretoi Projekt, wo die neue Solaranlage begutachtet wurde. Mit großer Freude wurden für uns die Warmwasserhähne der Duschen aufgedreht und stolz wurde auch die neue PV-Anlage inkl. der Technik und der neuen Akkus im Kinderheim hergezeigt. Ein besonderes Highlight war die Präsentation der neuen Strick- und Nähmaschinen. 

Auch ein Besuch bei der traditionellen Boma von Elisha, einem langjährigen Mitarbeiter des Krankenhauses, stand auf dem Programm. Sehr beeindruckt von dieser Einfachheit des Lebens und der übergroßen Gastfreundschaft ging es dann wieder zurück in unsere Unterkunft.

Was wird heute wohl Gutes zum Essen gekocht
Neue Näh- & Strickmaschinen wurden für das Namelok Naretoi Projekt angeschafft
Ereignisreiche Tage für die „Zillertaler Kenia Delegation“
Thomas & Michael auf Besuch bei Pfarrer Bara Bara
Ordensschwester Monika Schoner wünschte sich einfach nur Kaminwurzen aus Tirol

Danke – Ashe Oleng: All diese Entwicklungen wären ohne der kontinuierlichen Unterstützung von „Sterntaler“ nicht möglich. Die Erinnerungen an Dr. Maria leben in Entasekera weiter – nicht nur in Form eines Gedenksteins, sondern auch durch konkrete Hilfe für die Schwächsten in der Gemeinschaft. Ein großes Dankeschön an euch alle – Ashe Oleng, wie man auf Maa sagt.“ Eure Britta Wulfekammer

Doch damit nicht genug!

Für „die glorreichen Sieben aus dem Zillertal“ standen im Rahmen dieser Reise noch weitere Programmpunkte auf der Agenda. Nach dem Aufenthalt in der Masai Mara und Pirschfahrten im Amboseli Nationalpark, stattete die Zillertaler Delegation Pfarrer Bara-Bara (mit ihm gemeinsam konnte im Jahr 2023 direkt neben dem Krankenhaus ein Schülerheim für  150 Kinder gebaut und eröffnet werden) einen Besuch ab. Auch ein Treffen mit der aus der Wildschönau stammenden Ordensschwester Monika Schoner in Arusha/Tansania öffnete im Sinne von Daktari Maria Schiestl wieder neue Tore.

Für das kommende Jahr sind auch schon wieder einige Projekte in Planung. Neben der weiteren Zusammenarbeit mit dem Namelok Naretoi Behindertenheim stehen einige weitere unterstützende Ausbauarbeiten an. Britta Wulfekammer wird auch im kommenden Jahr wieder als Bindeglied zwischen Entasekera und dem Verein „Sterntaler“ im Zillertal fungieren. 

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Zillertaler Zeitung

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