Martin Huber, alias Jochberg Martin, Frohnatur, sympathisch, stets offen und zugänglich, unbeschwert, kommunikativ, fleißig, zielstrebig in seiner Sparte als Wirt und Hotelier, gemeinsam mit seiner geliebten Vroni geschäftstüchtig, einfallsreich, ausgestattet mit der notwendigen Portion an Hausverstand, als Gastgeber beliebt, traditionsbewusst, trotz tiefer Heimatverbundenheit gerne reist, wenn auch im Alter fortgeschritten – im Denken und Handeln jung geblieben, stets aktuell in der Zeit und mitunter ungeachtet aller Vorzüge auch unangenehm und lässt sich nicht, weil es im Wissen aus wertvoller Erfahrung oft vorteilhaft ist, „in die Karten schauen“, vollendet am Donnerstag, den 30. Oktober 2025 bei bester Gesundheit das 80. Lebensjahr.
Schon in seiner Kindheit wurden die Eltern des jungen Martin, Hermann und Margarete Huber, Wirtsleute vom Gasthof Jochberg, auf die musikalische Begabung aufmerksam. Bereits mit 9 Jahren begann Martin sich nach einigen Lehrstunden mit der Ziehharmonika auseinanderzusetzen und erlernte und perfektionierte das Spielen mit der „Steirischen“ als Autodidakt. Der so vom jungen Schüler entwickelte eigene Stil enthielt schlussendlich all jene Eigenschaften einer musikalischen Interpretation wie unaufgeregt, einfühlsam, ausdrucksvoll, exakter Rhythmus, einem Gesang melodiös begleitend angepasst, mitunter mitreißend oder zu einem Tanz auffordernd, die in Kombination mit der Beherrschung der Spieltechnik, Vielseitigkeit, Schnelligkeit und Präzision in den folgenden Jahren zu großem Erfolg führten und Martin als Solo und in zahllosen Auftritten mit seinen musikalischen Begleitern weit über das Zillertal hinaus Beliebt- und Bekanntheit angedeihen ließ und ihm und seiner Familie die Musik neben seinem Beruf als Koch, Gastwirt und Hotelier ein zweites Standbein bot. Tirol ist ein Land, in der noch viel an authentischer Volksmusik lebendig ist. Und so wurde der Jubilar in seiner Jugend auch in diese Gesang- und Musiziertradition miteingebunden, beispielsweise als Harmonikaspieler bei den Auftritten der Schuhplattler. Als begeisterter und leidenschaftlicher Musikant gründete er mit Max Schneeberger (Kradl Max) das „Zillertal Duo“ und musizierten gemeinsam auf zahllosen Festlichkeiten im In- und Ausland, für die „Österreichwerbung“ in Amerika, Dänemark, Island, Deutschland, Benelux Staaten u.v.m. Zu den Zuhörern zählten zahllose Größen aus Wirtschaft, Politik und Sport. „Es war die wahre Freude!“, so der Jubilar. Die erfolgreiche Zeit des „Zillertal Duos“ endete nach 46 Jahre mit dem Ableben von Max Schneeberger. Martin Huber wollte weitermusizieren und fand in Franz Huber einen hervorragenden Nachfolger für Max, lernte zusätzlich bei einem musikalischen Auftritt Andreas Kogler kennen und treten seit 2011 bekannt als „Zillertal Schmiss“ auf. Ihre originale Zillertaler Musik unterscheidet sie von vielen anderen Gruppen und genießen mit ihren Darbietungen höchste Anerkennung. schw
Martin Huber ist Zweitgeborener von sechs Kindern der Wirtsleute Hermann und Margarete Huber vom Gasthof Jochberg. Der Fußweg zur Schule nach Mayrhofen war weit und beschwerlich. Für den heranwachsenden Schüler galt es auch, auf dem kleinen zum Gasthof Jochberg gehörenden Bauernhof mitzuhelfen. Moderne Landmaschinen gab es damals nicht, überhaupt mangelte es in der Nachkriegszeit an vielem. Nicht ganz freiwillig begann er nach Beendigung der Pflichtschule eine Kochlehre im Hotel Kramerwirt. In der Berufsschule dachte er sich: „Das ist nun mein Beruf, mach was daraus!“ Nach erfolgreichem Abschluss kochte Martin zu Hause im Gasthof im Sommer, in den Wintern in verschiedenen Tourismusorten Tirols. Im Spätwinter 1966 lernte er Vroni Strasser aus Zell am Ziller kennen, in der er nicht nur seine große Liebe fand, sondern eine Partnerin, die ihm in glücklicher Ehe vier gesunde Kinder schenkte, ihn stets bei allen Vorhaben und Projekten unterstützte und ideenreich zur Seite stand und ihn im Ruhestand bestens betreut. Im Sommer arbeiteten sie zusammen im „Gasthof Jochberg“, im Winter in der „Penkentenne“. In den Jahren wuchs der Gedanke zur Selbständigkeit. Ein Platz für einen Kiosk zur Imbiss- und Getränkeausgabe auf dem Penken war bald gefunden. Zwei Jahre später konnte man an weitere Schritte denken, und 1978 war zu Weihnachten „Vroni`s Schialm“ geboren. Einsatz und Ausdauer der beiden Jungunternehmer, neue Ideen im gastronomischen Bereich und Martins Musik machten schlussendlich 1984 den Bau des „Landhauses Veronika“ in bester Lage in Mayrhofen möglich. Mit ungebrochenem Fleiß, wirtschaftlichem Augenmaß und großem Glück, wie Jubilar Martin immer wieder dankbar zum Ausdruck bringt, konnte mit den Früchten über Jahrzehnte der gesamten Familie ein schönes Heim geschaffen werden.