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Tödliche Gefahr auf falschen Wanderwegen 

Tragischer Unfall am aufgelassenen „Almer-Steig“ hinab zur Klammstrecke

Donnerstag, 9. Oktober 2025
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„Auf rund 532 km gut ausgebauten Wanderwegen im hinteren Zillertal kannst du die reizvolle Landschaft des Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen genießen. Bei uns findest du ganz individuelle Wandervorschläge, um den Reiz dieser einmaligen Tiroler Bergwelt erkunden und erleben zu können. Von Spaziergängen, leichten Wanderungen bis hin zu Hüttenwanderungen oder hochalpinen Touren, haben wir alles für dich!“, so zu lesen auf der Homepage der Ferienregion Mayrhofen/Hippach. Kein Wunder also, wenn sich so mancher nach dem tragischen Bergunfall von vergangener Woche fragt: WARUM?

Doch was ist geschehen? Am Sonntag, den 28. September sind eine 25-jährige Berlinerin und ihr 26-jähriger Freund aus Mittelfranken von Mayrhofen zu einer Wanderung aufgebrochen. Die Route, die die beiden mittels App planten, sollte sie ins Stilluptal zum sogenannten „Harpfner“, von dort zur Ahornachalm und Klammstrecke Ginzling und über Dornau wieder zurück nach Mayrhofen führen. Da der Wanderweg nicht markiert war, orientierten sie sich mittels Navigationssystem ihrer Handys. Dabei gerieten sie in sehr unwegsames Gelände. Der Versuch, einen Steilhang auf nassen, zum Teil mit Moos bewachsenen Steinplatten zu überwinden, scheiterte bereits nach wenigen Metern. Ein Weiterkommen war unmöglich. Beim Versuch zurückzusteigen, rutschte die Frau aus und stürzte ca. 70 Meter über felsdurchsetztes Gelände ab.

Ihr Freund konnte nicht zur ihr absteigen und setzte sofort einen Notruf ab und wurde kurz darauf von einem Rettungshubschrauber via Tau geborgen. Das Unfallopfer konnte wenig später vom Hubschrauber aus gesichtet werden, doch der von „Heli 4“ abgesetzte Notarzt konnte nur noch den Tod der 25-Jährigen feststellen. Die Bergrettung und die Alpinpolzei unterstützten die Taubergung mit dem Rettungshubschrauber. Auch ein Kriseninterventionsteam, zwei Streifen der Polizeiinspektion Mayrhofen und ein Beamter des Kriminalassistenzdienstes standen im Einsatz.

Absturzstelle im felsdurchsetzten Gelände

„Die Ahornachalm und die Unterahornachalm haben zur Hofstelle „Harpfner“ gehört und der Abstieg zur Ginzlingstraße bzw. Klammstrecke war früher der kürzeste Weg und wurde nur von den ,Almern‘ angelegt und genutzt“, weiß „Harpfner Hansjörg“ zu berichten und weiter: “So um das Jahr 1966 wurden diese Almen dann an die Bundesforste verkauft und aufgegeben. Auch der Hof am „Harpfner“ wurde damals aufgegeben und ebenfalls verkauft, damit verwaisten auch die Steige“. 

Dennoch ist dieser nicht markierte Steig in älteren Karten noch eingezeichnet und eben auch in so manchen Navigationssystem noch vorhanden und beinahe unmöglich zu entfernen. 

Als erste Maßnahme auf Grund dieses tragischen Ereignisses wird der Tourismusverband Mayrhofen/Hippach auf Anregung der Bergrettung Mayrhofen und in Absprache mit der Alpin-Polizei entsprechende Warn- und Verbotstafeln anbringen und den Steig sperren lassen.

Tragisches Ende – Tau-Bergung durch Heli 4

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Zillertaler Zeitung

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