Am 16. August 2025 fand eine bezirksübergreifende Einsatzübung auf der „Obweinalm“ im Märzengrund mit Bergrettung, Bergrettungshundestaffel und Feuerwehr statt. Dabei mussten parallel mehrere Szenarien abgearbeitet werden.
Szenario 1: Blitzeinschlag in Baum
Nach einem Unwetter kam es bei einem Baum zu einem Blitzeinschlag mit verheerenden Folgen: Dieser fiel um und klemmte eine Person darunter ein, drei weitere Personen im näheren Umfeld erlitten schwere Brandverletzungen. Die Bergretter mit vier Suchhunden starteten in den Einsatz und konnten nach kurzer Zeit die eingeklemmte Person unter einem Baum vorfinden. Umgehend wurden weitere Bergretter sowie die Feuerwehr nachalarmiert. Diese konnte mit schwerem Gerät die verunfallte Person aus der misslichen Lage befreien. Nach der parallelen Erstversorgung wurden alle Verletzten im Zusammenspiel der Bergrettung und Feuerwehr geborgen.
Szenario 2: Forstunfall mit vermissten Personen
Bei einem heiklen Forstunfall wurde eine Person schwer verletzt. Mithilfe von vier Suchhunden konnten die Bergretter den Verletzten auf dem abgesuchten Gebiet nach einiger Zeit finden. Dieser teilte sogleich mit, dass noch ein Kollege in der Nähe sein müsste. Nach einer erneuten Suche konnte ca. 70m entfernt ein weiterer verletzter Forstarbeiter vorgefunden werden. Auch er informierte die Einsatzkräften, dass sich nochmals zwei Kollegen, zu denen aber der Kontakt abgebrochen war, irgendwo in der Gegend aufhalten müssten. Während die beiden verletzten Forstarbeiter von der Bergrettung vom Baum geholt wurden, konnten weitere Suchtrupps mit Hunden die beiden vermissten Personen finden, welche in der Eile gestürzt und ebenfalls verletzt waren. Nach der Prioriät der Verletzungen wurden die Verwundeten geborgen und zur weiteren medizinischen Versorgung übergeben.
Szenario 3: Interner Notfall auf Bodensitz
Ein Jäger erlitt bei einem Bodensitz einen medizinischen Notfall. Nach einem Sucheinsatz mit vier Bergrettungshunden wurde die Person im alpinen Gelände aufgefunden. Diese war noch ansprechbar und teilte mit, dass drei weitere Kollegen Hilfe holen wollten, aber bereits länger nicht mehr zurückgekommen waren. Der Zustand des Opfers verschlechterte sich rapide und es musste noch vor Ort reanimiert werden. Indes durchforsteten weitere Suchtrupps die Umgebung und konnten schlussendlich die drei Personen etwas weiter entfernt finden. Sie stürzten beim Versuch Hilfe zu holen und hatten sich dabei verletzt. Alle wurden nach der Erstversorgung geborgen und zur weiteren medizinischen Versorgung übergeben.
Es nahmen 29 Mann/Frau der Bergrettungen Zell am Ziller und Kaltenbach an der Übung teil. Ebenso 13 Hundeführer aus den Bezirken Schwaz, Kitzbühel, Landeck, Osttirol und Südtirol sowie 17 Mann/Frau der Freiwilligen Feuerwehr Stumm und Freiwiligen Feuerwehr Uderns (Lageführung) und sechs freiwillige Helferinnen. Neben 12 Figuranten, welche für reale Übungsbedingungen sorgten, waren auch noch sechs Junghunde dabei, die außerhalb der Übung trainiert wurden.
Die Einsatzübung im Märzengrund fand zu großen Teilen auf Flächen der Österreichischen Bundesforste (ÖBf) statt. Als größter Waldbewirtschafter des Landes sind die Bundesforste mit den Herausforderungen alpiner Arbeitssituationen bestens vertraut – gefährliche Situationen im steilen Gelände oder bei der Waldarbeit gehören zum forstlichen Alltag. Viele der geübten Einsatzszenarien sind daher eng mit der Praxis im Wald verknüpft. Übungen wie diese ermöglichen es den Einsatzorganisationen, unter realistischen Bedingungen für den Ernstfall zu trainieren. Die Bundesforste stellten dafür gern ihre Flächen zur Verfügung – zur Stärkung der Sicherheit im Bergwald und der Zusammenarbeit im Einsatzfall.