Das Herz-Jesu-Fest wird immer am 3. Freitag nach-Pfingsten gefeiert. Wir feiern: Gott hat ein Herz für den Menschen.
Im Jahre 1796 haben die Tiroler Landstände angesichts der heranrückenden Truppen Napoleons in Bozen das feierliche Gelübde abgelegt, fortan das Herz-Jesu-Fest feierlich zu begehen, was dann am 3. Juni 1796 in der Bozner Pfarrkirche (damals zur Diözese Trient gehörig) zum ersten Mal geschehen ist. Es ist gut und richtig, wenn wir Gläubige, in Kontinuität mit unseren Vorfahren, geloben wollen, der uns im Herzen Jesu erschlossenen Liebe Gottes die Treue zu halten.
Die christliche Herz-Jesu-Verehrung ist ein Nachklang zum Karfreitag. Im Zentrum steht die Zuneigung Gottes zur Welt; er liebte sie so sehr, dass er seinen eigenen Sohn für sie dahingab. Das Fest entstand im 17. Jahrhundert und breitete sich schnell über die ganze Kirche aus.
Brauchtum: In manchen Orten hat sich der Brauch gehalten, jeden ersten Freitag eines Monats als Herz-Jesu-Freitag zu begehen. In Tirol gibt es Herz-Jesu-Feuer auf den Bergen. Auch werden vielerorts am Sonntag Herz-Jesu-Prozessionen abgehalten. Das Land Tirol wurde besonders dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht (daher auch manchmal „Heiliges Land Tiro“ genannt).
Die im Herzen Jesu geoffenbarte Liebe Gottes verlangt von uns andauernde Bekehrung zur hingebenden Liebe. „Mach unser Herz gleich deinem Herzen“, beten wir in der Herz-Jesu-Litanei. Wir müssen uns auch immer bewusst sein, dass die Verehrung des Herzens Jesu nicht ein Privileg der deutschsprachigen Bevölkerung Tirols ist. Das Herz Jesu gehört allen Völkern und Sprachen. Auch andere Völker pflegen eine lange Tradition der Herz-Jesu-Verehrung. ah