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Zillertaler Bergführer lassen Gipfelkreuz im neuen Glanz erstrahlen

Feierliche Segnung des reparierten Gipfelkreuzes vom Großen Löffler in Ginzling

Donnerstag, 26. Juni 2025
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Am Mittwoch, 18. Juni 2025, fand im Zuge der Fronleichnamsprozession in Ginzling die feierliche Segnung des reparierten Gipfelkreuzes vom Großen Löffler statt. Das durch ein Unwetter schwer beschädigte Kreuz wurde in den vergangenen Wintermonaten in Handarbeit wieder vollständig hergestellt und soll diesen Sommer an seinen vorgesehenen Platz auf 3.378 Metern Höhe zurückkehren.

Feierlich umrahmt durch die Bundesmusikkapelle Ginzling-Dornauberg und unter Beteiligung zahlreicher Ginzlinger segnete Herr Pfarrer Jürgen Gradwohl am Mittwoch, 18. Juni, das reparierte Gipfelkreuz des Großen Löfflers. Durch Extremwettereignisse wurde das Kreuz im vergangenen Jahr schwer beschädigt. Daraufhin bargen es Marcus Wellens und seine Kameraden aus dem Erdrutschbereich und in Abstimmung mit der DAV-Sektion Greiz wurde es von den Bergführern des Zillertaler Bergführervereins, Stefan und Andreas Wierer, mittels Hubschrauberunterstützung ins Tal gebracht. Ziel der darauffolgenden Reparaturarbeiten war, so viel wie möglich vom ursprünglichen Löffler-Kreuz zu erhalten.

Über den Winter wurde das Kreuz durch Bergführer und Schlosser Andreas Wierer in seine Einzelteile zerlegt und das nicht mehr auffindbare Fuß- und weitere Aluelemente ersetzt. Eine große Freude für die Initiatoren Stefan und Andreas Wierer war, dass sich die Berglauflegende und Restaurator Markus „Krölli“ Kröll sofort bereit erklärte, sich dem Edelweiß in der Mitte des Gipfelkreuzes anzunehmen. „Es war uns ein großes Anliegen, das ikonische Gipfelkreuz des Großen Löfflers, das auch in der heimischen Bergsteigerwelt einen hohen emotionalen Wert hat, zu erhalten und es in einer Verschmelzung aus dem alten Kreuz mit neuen Teilen behutsam zu reparieren. Jetzt hier in Ginzling das fertige Werk in seiner Größe und neuen Schönheit zu sehen, erfüllt uns mit Freude. Der Rückweg auf den Gipfel des Großen Löffler ist für den Sommer 2025 geplant“, so Stefan Wierer, Bergführer und Obmann des Zillertaler Bergführerverein. Ein besonderer Dank gilt den Unterstützern der Sektion Greiz, dem Fraktionsvorsteher von Ginzling Rudolf Klausner und Markus Kröll, denen man als Zeichen der Wertschätzung einen 1:10 Nachbau vom Löffler Kreuz überreichte.

Segnung durch Pfarrer Jürgen Gradwohl vor der Kirche in Ginzling

50 Jahre ursprüngliches Löffler-Kreuz: Schutzengel bei Lawinenabgang

Bei der feierlichen Segnung war die DAV-Sektion Greiz durch das Mitglied Klaus Pracht vertreten. Als 21- Jähriger war er Teil der Jugend- und Klettergruppe Oberfranken und unter Leitung von Heinz Ruckdäschel und Hans Forkel an der Errichtung und Aufstellung 1974 des ursprünglichen Löffler-Kreuzes beteiligt – heute ist Pracht der letzte Zeitzeuge. Hüttenwirt und Bergführer Rudolf Kröll samte damals mit seinen Pferden das Löffler-Kreuz in Einzelteilen von der Tristenbachalm zur Greizer Hütte. Von dort wurde es von Klaus Pracht und seinen Bergkameraden unter fünf Anstiegen bei widrigen Wetterbedingungen auf den Gipfel getragen und aufgestellt. Am ersten Tag bei spätem Abstieg und aufgeweichtem Schnee mussten zwei Kameraden nach einem Spaltensturz herausgezogen werden, es schossen zudem Lawinen zwischen den drei Seilschaften durch – die letzte Lawine hielt zehn Meter ober Pracht, der als Schlussmann der letzten Seilschaft ging. Alle blieben unverletzt. „Dass ich dem Löffler-Kreuz nochmal so nah komme, hätte ich mir nie gedacht“, so der 72- jährige Deutsche gerührt.

Das neue Gipfelkreuz. Fotos: Ortsvorstehung Ginzling

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