Please disable Ad Blocker before you can visit the website !!!

Vom Zillertal über Preußen und Chile in die Schweiz

Ein Künstler auf den Spuren seiner protestantischen Vorfahren

Donnerstag, 5. Juni 2025
thumbnail

Die Geschichte der Zillertaler Protestanten, die 1837 ihre Heimat verließen, lebt nicht nur in Archiven weiter, sondern auch im Schaffen ihrer Nachfahren. Einer von ihnen ist Oliver Stäuber Klocker – geboren in Chile, verwurzelt im Zillertal, heute in der Schweiz tätig. 

Oliver Stäuber Klocker lebt heute in der Schweiz in der Nähe von Bern. Seine Wurzeln liegen am Brandberg im Zillertal auf 1.200 Meter Höhe. Seine Vorfahren waren Jakob Klocker, geboren zu Brandberg und Therese Hechenleitner aus der Schmiede-Dynastie Hechenleitner, geboren zu Bichl in Ramsau. Viele im Zillertal kannten den Präsidenten der Zillertaler in Chile Kurt Klocker, der im August 2021 in Chile verstarb. Er ist ein direkter Verwandter, wie so viele Klocker in Chile und auch im Zillertal, von Oliver Stäuber Klocker. 

Oliver besuchte die Deutsche Schule in Osorno und studierte nach seinem Abitur Architektur in Santiago de Chile. Von 2007 bis 2009 arbeitete er in Chile als Projektleiter und Entwurfsarchitekt. 2009 kam er in die Schweiz und ist heute bei der Schweizer Staatsbahn als strategischer Anlagenmanager tätig.

Neben seiner anspruchsvollen beruflichen Tätigkeit ist er auch als Künstler sehr aktiv. Sein neuestes Werk ist eine Fortsetzung des berühmten Gemäldes „Die Vertreibung der Zillertaler Protestanten im Jahr 1837. Letzter Blick in die Heimat“ aus dem Jahre 1877 des österreichischen Malers Matthias Schmid. Dabei greift er als Thema das Ankommen der Zillertaler Protestanten in der neuen Heimat, nämlich in Chile auf. Oliver Stäuber Klocker will mit seinem Gemälde einen kleinen Beitrag zur Geschichte der Zillertaler Auswanderer, der protestantischen Kirche in Chile und auch zur Geschichte Chiles beitragen.

1856 bis 1860 wanderten 54 Zillertaler Protestanten von Ziller­thal-Erdmannsdorf in Schlesien nach Chile aus und die meisten fanden ihre neue Heimat rund um den Llanquihue See. Das Gemälde zeigt einen Teil der Gruppe beim Ankommen am Llanquihue See mit dem Vulkan Osorno im Hintergrund. Über mehrere Monate entstand das große Kunstwerk (160 x 100 Zentimeter) im Atelier von Oliver Stäuber Klocker in der Schweiz, dass seinen Platz in der evangelischen Kirche in Osorno nördlich des Llanquihue See, dem Geburtsort von Oliver Stäuber Klocker, finden wird. 

Der Titel des Gemäldes ist „Erster Blick in die neue Heimat“. 

Helga und Horst Bast stehen mit dem Künstler in regem Kontakt und freuten sich sehr, sich mit ihm über das Gemälde zur Einwanderung in Chile in den verschiedenen Entstehungsphasen auszutauschen. 

Die beiden werden den Künstler auf seinem weiteren Weg begleiten und hoffen, dass Oliver zum Nachfahrentreffen 2027 ins Zillertal kommt, damit ihn auch andere Nachfahren als Zillertaler und Künstler kennenlernen.

Helga und Horst Bast

Nachfahren der Zillertaler Auswanderer

Schreibe einen Kommentar

Zillertaler Zeitung

Service