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Neues aus dem Zillerthal in Polen

Info-Tafel erzählt Geschichte der Zillertaler Protestanten

Donnerstag, 8. Mai 2025
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Das am meisten fotografierte Haus im früheren Zillerthal-Erdmannsdorf, heute Mysłakowice in Polen, hat eine neue Attraktion. Sein polnischer Besitzer Bernhard Kempiński hat für sein Tiroler Haus in der Daszyńskiego 5, der früheren Tiroler Straße der Colonie Zillerthal, eine Info-Tafel in drei Sprachen anfertigen lassen.

In Polnisch, Englisch und in Deutsch steht dort die Geschichte der Zillertaler Protestanten, die vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. nach ihrer Auswanderung in Erdmannsdorf in Schlesien aufgenommen wurden. Seinen neuen Untertanen aus dem Zillertal in Tirol ließ er insgesamt 67 Häuser neu bauen oder bestehende Häuser im Tiroler Stil umbauen. Der größte Teil waren Neubauten, die alle als Tiroler Streckhöfe in drei Baugrößen errichtet wurden.

Auf der Info-Tafel wird der Baustil sowie der umlaufende Balkon ja sogar der große Zillertaler Ofen, der als Gaulofen bekannt ist, erwähnt. Für den Einbau der Gaulöfen haben die Zillertaler gekämpft und der König entschied sich für den Einbau, anstelle der kleineren und billigeren preußischen Öfen.

Oben auf der Info-Tafel neben den Portraits des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. und des geistigen und politischen Anführers der Zillertaler Protestanten Johann Fleidl aus dem Winklhäusl in Ramsau sind Mysłakowice mit Schloss und Kirche sowie das Mayrhofner Zentrum mit Pfarrkirche zu sehen. Diese beiden Bilder stellen die Verbindungen zwischen dem Zillertal in Tirol und dem Hirschberger Tal in Schlesien her, erklärte Bernhard Kempiński seinen Freunden Helga und Horst Bast, den Nachfahren der Zillertaler Auswanderer von 1837.

Der erste Besitzer des Tiroler Hauses Nr. 5 war der Zimmermann Johannes Lublasser aus Mayrhofen. Als Dank für die Aufnahme durch den preußischen König brachte er an seinem Balkon folgende Inschrift an „Gott segne den König Friedrich Wilhelm III.“ Die Familie Lublasser bewohnte den Tiroler Streckhof bis zum Ende des 2. Weltkrieges und musste 1946 Schlesien verlassen. 

Bernhard Kempiński liebt die alten Traditionen und die Geschichte, ganz besonders die der Zillertaler. Mit einem enormen Engagement und großer Ausdauer hat er das Tiroler Haus, das einige Jahre zum Verkauf stand, renoviert und restauriert. Heute ist es ein Schmuckstück unter den Streckhöfen in der ehemaligen Tiroler Straße in Mysłakowice und Bernhard Kempiński zeigt gerne seinen Nachbarn und Gästen sein Haus.

Das Chronik-Team-Mayrhofen sowie Helga und Horst Bast unterstützen Bernard Kempiński bei der Gestaltung der Info-Tafel. Es gibt bereits Nachahmer, die ebenfalls eine Info-Tafel vor ihrem Tiroler Haus in Mysłakowice aufstellen wollen.

Helga und Horst Bast

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