Mayrhofen Wenn in Mayrhofen im Zillertal die Bässe wummern, bunte Lichter durch die Nacht tanzen und internationale Party-Gäste durch die Gassen ziehen, dann ist meist Snowbombing oder Full Metal Mayrhofen angesagt – zwei Großevents, die den idyllischen Ort temporär in eine Hochburg der modernen Klänge aus aller Welt und Nationen verwandeln. Mitten drin statt nur dabei: Erwin Aschenwald, Musiker, Komponist, Zillertaler Urgestein – und einer, der Brücken baut zwischen Weltbühne und Heimatklang.
Erwin Aschenwald, Kopf der legendären „Mayrhofner“, ist kein Unbekannter in der Musikszene. Mit seiner Ziehharmonika, dem Zillertaler Herz und einem offenen Ohr für Neues hat er es geschafft, sich auch abseits der traditionellen Volksmusik-Szene Gehör zu verschaffen. Dass er bei Events wie Snowbombing oder Full Metal Mayrhofen mitwirkt, mag auf den ersten Blick überraschen –
auf den zweiten Blick aber passt es perfekt.
„Die Musik ist eine Sprache, die jeder versteht“, sagt Aschenwald. Er schätzt die Atmosphäre dieser Events: das Aufeinandertreffen von Kulturen, Stilen und Generationen. “Es ist schön zu sehen, wie sich junge Menschen aus aller Welt für unseren Ort begeistern – und manchmal auch ganz neugierig auf unsere Musik werden.” Mit seiner Band bringt er so Zillertaler Klänge in ein internationales Partyprogramm – ganz ohne Klischee, aber mit viel Herzblut.
Doch der Frühling zieht ins Land, und mit ihm kehrt auch in Mayrhofen wieder Ruhe ein. Die Festivalbühnen werden abgebaut, die letzten Beats verhallen in den Bergen, und der Ort atmet wieder im Rhythmus seiner Bewohner. Für Erwin Aschenwald kein Grund zur Wehmut – im Gegenteil.
„Jetzt ist wieder die Zeit für unsere lokalen Musikhelden,“ meint er mit einem Lächeln. Gemeint sind die vielen talentierten Musikerinnen und Musiker aus dem Zillertal, die das Jahr über die Wirtshäuser, Feste und Konzerte mit echter, handgemachter Musik erfüllen. Ohne großes Tamtam, aber mit Seele. „Unsere Musik lebt – und sie wird hier im Tal immer ihren Platz haben.“
So schließt sich der Kreis: Zwischen Festival-Fieber und Hüttenzauber, zwischen internationalem Glanz und bodenständiger Heimatverbundenheit. Erwin Aschenwald zeigt, dass beides geht – und dass Musik am schönsten ist, wenn sie verbindet. ma