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Bartgeierdame Dagmar im hinteren Zillertal unterwegs

Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen

Dienstag, 7. Februar 2023
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Keine Angst! Vorab sei gesagt, dass Bartgeier reine Aasfresser und völlig harmlos sind. Sie jagen und „reißen“ keine Tiere, 80 – 90 Prozent ihrer Nahrung bestehen aus Knochen. Gefürchtet als Lämmergeier, wurde der Bartgeier im 19. Jahrhundert bejagt, das vermeintlich letzte Exemplar wurde 1913 im italienischen Aostatal erlegt. 

Heute weiß man, dass Bartgeier eine wichtige Funktion als „Resteverwerter“ im Ökosystem haben. Seit 1986 werden Bartgeier alpenweit wieder ausgewildert. 

Die Bartgeierdame Dagmar ist eine davon, sie wurde im Frühsommer 2022 im Nationalpark Berchtesgaden in einer steilen Felswand ausgewildert. Ihre ersten Flugerfahrungen machte sie dann im Juli, seitdem ist sie auf Erkundungstour. Dagmar ist mit einem Photovoltaik betriebenen Satelliten-Sender ausgestattet, so kann man ihre Flugroute genau beobachten. Dieser Sender wurde wie ein Mini-Rucksack befestigt, sodass er den Vogel beim Fliegen und beim Bewegen nicht stört. 

Dagmars Route führte sie von Berchtesgaden über Zell am See nach Osttirol, dann über die Zillertaler und Tuxer Alpen nach Innsbruck und weiter bis nach Garmisch-Partenkirchen. Von dort hat sie wieder ihren Rückweg angetreten. Vor allem zwischen Oktober und Dezember war sie auf ihren Erkundungen öfters im hinteren Zillertal anzutreffen. Bartgeier können an einem Tag mehrere hundert Kilometer zurücklegen, es ist also durchaus möglich, dass Dagmar bald wieder im Zillertal zu beobachten sein wird. Falls ihr sie seht, gebt bitte beim Naturpark-Team Bescheid! 

Die größte Gefahr für Bartgeier ist nach wie vor bleihaltige Munition. Denn über den „Verzehr“ von Aas, das mit Bleimunition erlegt wurde, können Rückstände in den Körper der Greifvögel gelangen. 

Blei ist ein Nervengift, das Gleichgewichtsstörungen, Flugunfähigkeit, und Organversagen verursachen kann und in weiterer Folge und oft zum Tod der Tiere führt. 

Heute gibt es zum Glück schon sehr gute Alternativen. Ein rascher und konsequenter Umstieg auf bleifreie Munition ist ein Gebot der Stunde für eine nachhaltige Jagd! 

Foto: Hansruedi Weyrich

Zillertaler Zeitung

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