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Kulturjuwel „Engelbert Kolland Haus“ in Zell Eine Geschichte über die Errichtung von Rauch Sepp

Donnerstag, 25. August 2022

Das „Engelbert Kolland Haus“ in Zell ist wohl einmalig im ganzen Zillertal. Dass es von der Bevölkerung des Tales noch nicht richtig wahrgenommen wurde, mag daran liegen, dass eine offizielle Eröffnung noch nicht stattgefunden hat.

Der Grundgedanke, unserem „Seligen Engelbert“, der für seinen Glauben sein Leben hingab, eine bleibende Gedenkstätte zu schaffen, ist wohl von unserem Dekan Dr. Ignaz Steinwender gekommen. Er hat sich zwei Helfer gesucht, Baumeister Ing. Martin Luxner sowie Versicherungskaufmann und Obmann des Pfarr-Gemeinderates Sepp Brindlinger. Sie haben sich eine Aufgabe gestellt, die ihnen viel Kopfweh und über Jahre große Sorgen bereiten sollte. Aber ihr unerschütterlicher Glaube an den Schöpfer und unseren „Seligen Engelbert“ gab ihnen die Kraft, eine bleibende Erinnerungsstätte zu schaffen.

Das dafür in Frage kommenden Objekt:
Das damalige Wohnhaus der Eltern von „Michael“, so der Taufname des Märtyrers, stand in der Gemeinde Rachau und trug die Nummer 108. Rachau ist ein kleines Dorf in der Steiermark mit knapp über 600 Einwohnern. Der letzte Besitzer vor dem Ankauf war „Gerhard Soijer“, Bauer auf dieser Liegenschaft. Bei einer seiner vielen Reisen hat unser Dekan dieses Dorf besucht, um ein Stück des Weges des „Seligen Engelbert“ kennen zu lernen. Damals fasste er den Gedanken, wie könnte man dieses Objekt vor dem Abbruch retten und etwas Bleibendes für die Nachwelt schaffen. Der ursprüngliche Plan des Besitzers war, dieses Haus abzureißen, es war ja schon längere Zeit unbewohnt. Dass jemand aus dem Zillertal Interesse an dem Gebäude besitzt, verhinderte diesen Abbruch. Bei einem ihrer Besuche und der Aufforderung des Herrn Soijer, sich endlich zu entscheiden, kam es zum Besitzwechsel – Ing. Martin Luxner und der Herr Dekan waren somit die neuen Besitzer.

Die Besichtigung des besagten Objekts, zu der ich von Martin Luxner eingeladen wurde, war für mich etwas schockierend. Das Haus mit angebautem Stall stand in einer Hanglage. Auf die Frage, ob sich aus dem Gebäude nach den vorhandenen Vorstellungen etwas Vernünftiges machen ließe, antwortete Martin mit „Warum nicht, der Stall kommt weg und das Haus wird auf einen ebenen Platz gestellt.“ Einen Plan hatte er diesbezüglich bereits angefertigt. Ich war beruhigt. Es gab bereits Überlegungen, das Projekt bis zum 150sten Todestag des „Seligen“ über die Bühne zu bringen, aber es ergaben sich weitere Schwierigkeiten. Die Platzfrage, wo soll das „Steirer Häuschen“ in Zell aufgestellt werden, war natürlich offen. Für die Betreiber war eigentlich klar, auf dem Gelände des Regionalmuseums einen geeigneten Platz zu finden. Bei einer vorangegangenen Bürgerversammlung wurde dieses Vorhaben vorgetragen, aber mehrheitlich abgelehnt, genauso wie das bestehende Geburtshaus in Ramsau. Das war natürlich ein Rückschlag, aber Dekan Dr. Ignaz Steinwender und Ing. Martin Luxner ließen nicht locker. Sie verfolgten ihr Vorhaben weiter und unser verehrter Herr Dekan erwirkte bei der Erzdiözese in Salzburg die Genehmigung, diese großartige Kulturstätte im Widumgarten errichten zu können.

Über die Engstirnigkeit der bei der Gemeindeversammlung vorherrschenden Meinung ärgerte ich mich maßlos. Heute möchte ich sagen, es war ein Riesenglück, denn dieser Platz im Widumgarten ist eine „Superlösung“.
Das im Widumgarten errichtete „Engebert Kollandhaus“ ist nicht nur eine Gedenkstätte für den „Seligen“, sondern ist ein Haus, auf das die Pfarre Zell und das ganze Zillertal stolz sein kann. Es wurde hier ein „Kulturjuwel“ geschaffen, das auch einen Raum für die „Ewige Anbetung“ beheimatet, eine in dieser Art Tirol weit einzigartige Gebetsform, bei der 24 Stunden täglich für eine Aktivierung des „Christlichen Glaubens“ gebetet wird. Unser verehrter „Dekan“ hat dies in mühevoller Arbeit ins Leben gerufen. Am letzten „Hohen Frauentag“ konnten wir das „Sieben-Jahr-Jubiläum“ feiern. Seit dem 15. August 2015 wird hier durchgehend gebetet.

Als „Danke schön“ zur Vollständigkeit und Ausschmückung des ganzen Ensembles hat Martin Luxner einen Tiefbrunnen schlagen lassen, dessen Kosten er übernommen hat. Es ist ein Geschenk an den Dekan.

Diese zum Segen und zur ewigen Erinnerung errichtete Gedenkstätte sowie der persönliche finanzielle Einsatz verdienen die größte Hochachtung. Diese zwei Männern haben Jahre ihres Lebens, nicht nur in dieses Werk, sondern auch in die Renovierung in unser schönes Gotteshaus investiert. Ihr unerschütterliches „Gottvertrauen“ hat ihnen geholfen, diese Gedenkstätte zur „Ehre Gottes“ zu vollenden. Ignaz, Martin – ich bin stolz auf euch beide. In meinem Namen ein ganz großes „Vergelt’s Gott“!

Zillertaler Zeitung

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